Ausstellungen

Vita

Texte

Presse

Wann ist ein Baum ein Baum?

Gäubote / Herrenberger Zeitung vom 8. Mai 2024

Breitenholz: Bernhard Walz stellt in der Art-Road-Way Kunstschule aus

Von Thomas Morawitzky

.....Bernhard Walz ist Wanderer und Maler. Beides findet zusammen auf den Bildern, die nun in der Art-Road-Way Kunstschule in Breitenholz zu sehen sind: Er ließ sich von den Wäldern, durch die er wandernd streifte, zu Gemälden anregen, die sich ganz bewusst auf die Grenze zwischen figurativer und abstrakter Malerei stellen. Sie nehmen das Naturerlebnis als Anlass, um in einem freien Duktus Farbe auf die Leinwand zu bringen und Empfindung und Ausdruck zu verschmelzen. „Feld und Flora als Auslöser eines flüssigen Farbauftrags“ – so ist folgerichtig seine Ausstellung betitelt. .....

Nach dem SchauerEin Wald voller Farben von Bernhard Walz

.....er gehört einer Generation an, die noch geprägt ist vom abstrakten Expressionismus der US-Nachkriegsavantgarde und den Neuen Wilden, die im Deutschland der 1980er Jahre für Aufsehen sorgten. „Ich gehe niemals von einem Foto aus“, sagt Bernhard Walz. „In der Malerei geht es für mich um das Unbewusste, Gestische, das aus der Aktion, dem Prozess kommt. Das muss für mich immer spürbar sein.“ Auf dieser Ebene zeigt ein Bild für Bernhard Walz auch den Zustand des Malers oder den erinnerten Zustand des Wanderers, seine Erschöpfung. Er sucht nach Augenblicken, Empfindungen, versucht sein Erleben summarisch abzubilden. Er blickt aus dem Fenster, sieht die Sonne am Himmel stehen, Bäume, die den Vordergrund bilden, und verschmilzt all dies in seiner persönlichen Wahrnehmung zu einem atmosphärischen Bild, dem er sich später dann malend annähert, durch Auswahl, Filtern, Modellieren des Entstehenden. .....

Thomas Morawitzky